Umdenken in der Führungsarbeit: Führungszugang Nr. 5

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One size does not fit all. Arbeitssituationen sind recht individuell.

Auf der Suche nach Effizienz versuchen viele Organisationen, ihre Prozesse und Abläufe zu standardisieren. Dies kann zwar in manchen Bereichen hilfreich sein, in der Gestaltung von Arbeitsumgebungen kann es jedoch äußerst nachteilig und demotivierend sein. Die Covid-Pandemie hat die Entwicklung hin zu dezentralen und hybriden Arbeitsumgebungen beschleunigt und gezeigt, wie wichtig das persönliche Arbeitsumfeld für das Wohlbefinden und die Produktivität eines Menschen ist.

Wenn Sie Führungskräfte in Ihrem Unternehmen befragen würden, was glauben Sie, wie sie die folgenden Fragen beantworten würden?

Haben Sie jemals …

  • bemerkt, dass manche Menschen Meetings genießen, während andere sich zurückziehen?
  • wenig Engagement in Online-Sitzungen erlebt?
  • gesehen, dass sich manche Menschen von Natur aus zu bestimmten Arbeitssituationen bzw. -umgebungen hingezogen fühlen?
  • bemerkt, dass Menschen dazu neigen, ihren Arbeitsplatz zu personalisieren, wenn sie die Möglichkeit dazu haben?
  • sich gefragt, warum manche Menschen ein Gruppenumfeld mit viel Kontakt zu anderen Menschen lieben, während andere lieber allein und ohne Ablenkung arbeiten?

Egal, ob sie aus der Ferne oder vor Ort mit anderen zusammenarbeiten, ob sie für die Arbeit reisen oder eine Mischung aus allen dieser drei Möglichkeiten wählen, effektive Führungskräfte finden Wege, damit Mitarbeiter:innen ihre Arbeitsumgebung so anpassen können, dass diese ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit maximieren können und gleichzeitig anderen dabei helfen, dasselbe zu tun.

Wie viel Auswahl und Kontrolle haben Ihre Mitarbeiter über ihr Arbeitsumfeld? Schaffen Ihre Führungskräfte Umgebungen, die den verschiedenen Arten von Menschen helfen, ihr Bestes zu geben?

Eine etwas andere Einstellung der Führungskräfte zu Kommunikation kann hier einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Dies ist die fünfte von acht Führungszugängen („Mindsets“), welche die Effektivität einer Führungskraft deutlich zum Positiven verändern können.

Leadership Mindset Change #5

Leadership Mindset Change #5

Ein Umdenken in der Führungsarbeit Führungszugang #5: One size does not fit all.

Kay Sargent ist eine Pionierin auf dem Gebiet des „menschenzentrierten“ Designs. Zusammen mit ihren Kollegen bei HOK (www.hok.com) lernen sie, wie stark sich die bauliche Umgebung auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Menschen auswirkt.

„Wir sind alle unterschiedlich. Wir müssen aufhören anzunehmen, dass alle Menschen so sind wie ich. Wir müssen die Menschen befähigen, die Räume zu finden, in denen sie sich wohlfühlen.“
Kay Sargent

 

Kay empfiehlt Unternehmen, ihre Personalpolitik und Personalprozesse zu überprüfen, um persönliche Anpassungen für ein maßgeschneidertes Umfeld zu ermöglichen. Doch warum? Weil im Durchschnitt 80% des Umsatzes eines Unternehmens von seinen Mitarbeitern erwirtschaftet wird. Sie argumentiert: „Wenn wir irgendetwas in der baulichen Umgebung tun, das sich negativ auf die Fähigkeiten der Menschen auswirkt, auf einem hohen Niveau ihre Leistung erbringen zu können, dann kosten wir dem Unternehmen eine Menge Geld.“

Bevorzugte Sozialumgebungen und Persönlichkeit

Die menschliche Persönlichkeit ist eine Art von Neurodiversität, da sie sich stark darauf auswirkt, wie eine Person die Welt um sich herum wahrnimmt, wie sie das verarbeitet und wie sie darauf reagiert. Das Process Communication Model®, ein Verhaltensmodell der Kommunikation, bietet einen hilfreichen Rahmen für das Erkennen und Anpassen von sozialen Umgebungen für unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen.

Die PCM-Assessing Matrix

Manche Menschen sind von innen heraus motiviert, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Sie suchen in sich selbst nach Orientierung, was wichtig ist und was als Nächstes zu tun ist. Verantwortung ist ihre Stärke.

Manche Menschen sind von außen motiviert, sich Ziele zu setzen. Sie werden aktiviert, indem sie auf die Welt um sie herum reagieren. Reaktionsfähigkeit ist ihre Stärke.

Manche Menschen lassen sich mehr auf andere ein und bevorzugen ein soziales Umfeld mit Menschen, in dem sie interagieren können. Sie glänzen durch den Aufbau von Beziehungen („Involving“).

Manche Menschen ziehen sich eher zurück und bevorzugen weniger Interaktion mit anderen. Sie glänzen durch ihre Vorstellungskraft ("Withdrawing").

Wenn Sie nun die Schnittmenge von Zielen und Menschen betrachten, gibt es vier verschiedene Quadranten, die jeweils eine der sogenannten bevorzugten Sozialumgebungen darstellen.

Die PCM-Assessing Matrix

Die PCM-Assessing Matrix

Vertraute Gruppen („Group“)

Menschen, die von innen motiviert und engagiert sind, bevorzugen Gruppenumgebungen. Sie beziehen ihre Energie aus sozialen Interaktionen und sind motiviert, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Sie möchten in einer sicheren, unterstützenden Umgebung arbeiten, die ihnen viele Möglichkeiten bietet, mit Menschen zu interagieren, die sie mögen.

Eins-zu-Eins („One-to-one”)

Menschen, die von innen motiviert sind und sich zurückziehen, bevorzugen ein persönliches Umfeld. Sie beziehen ihre Energie aus konzentrierten Interaktionen rund um Ideen, Werte und Konzepte. Sie arbeiten am besten in einer Umgebung mit wenig Ablenkungen und mehr Zeit und Raum, um sich zu konzentrieren und Ideen zu entwickeln.

Von-Gruppe-zu-Gruppe („Group-to-group“)

Menschen, die von außen motiviert sind und sich engagieren, sind ebenfalls gerne mit anderen zusammen, allerdings aus einem anderen Grund. Sie leben von der Energie um sie herum und ziehen daher natürlich dorthin, wo Spaß und Action herrschen. Sie arbeiten am besten in Umgebungen, die dynamisch, kreativ, anregend, spannend und humorvoll sind.

Alleine („Alone“)

Menschen, die von außen motiviert sind und sich zurückziehen, ziehen es vor, allein zu sein. Sie brauchen Zeit und Raum, um nachzudenken, und werden durch Einsamkeit angeregt. Sie wollen Orientierung in Form von Aufgaben und Konzepten, die sie bearbeiten sollen, ziehen es aber vor, die Arbeit selbst zu erledigen.

Die „One size fits all“-Falle

Um die Kraft der Sozialumgebungen aus dem PCM zu nutzen und die „One size fits all“-Falle zu vermeiden, sollten Sie diese drei Fragen beachten:

  1. Können Ihre Mitarbeiter:innen wählen, wo und wie sie arbeiten möchten?
  2. Dürfen Ihre Mitarbeiter:innen wählen, wo und wie sie arbeiten möchten?
  3. Wollen Ihre Mitarbeiter:innen wählen, wo und wie sie arbeiten möchten?

Je mehr Möglichkeiten und Handlungsspielraum Sie Ihren Mitarbeitern einräumen, desto eher wollen sie auch ein Arbeitsumfeld aufsuchen, das ihren Erwartungen bestmöglich entspricht. Dies ist besonders in diesen Zeiten wichtig, da Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen nach Covid wieder zur Rückkehr an den Arbeitsplatz motivieren möchten und gleichzeitig versuchen, einen attraktiven Arbeitsplatz für die besten Köpfe zu bieten und diese Mitarbeiter:innen auch langfristig im Unternehmen zu halten.

Berücksichtigen Sie unterschiedliche Sozialumgebungen, um Top-Talente zu gewinnen und zu halten

Stellen Sie sich die Möglichkeiten vor, wenn Sie ihren Mitarbeiter:innen Möglichkeiten bieten, unterschiedliche Sozialumgebungen zu wählen. Wie könnten Sie ihre Online-Meetings anders durchführen? Wie können Gesprächen über die Rückkehr an den Arbeitsplatz verlaufen? Wie könnten Sie bei der Gestaltung von physischen Arbeitsplätzen mehr Wahlmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter:innen einbauen?

Lesetipp: Hier finden Sie einen großartigen Artikel über die Gestaltung eines neurodiversen Arbeitsplatzes (in Englischer Sprache).

„Wenn Sie irgendjemanden außen vor lassen, haben Sie keine Inklusion. Sie haben eine Verzerrung.“
Olivet Jones

 

Ändern Sie Ihre Einstellung, um noch mehr FührungsKRAFT zu entfalten

In einem der acht Module unseres PCM-Leadership-Seminarprogramms lernen Sie das Erkennen und Anpassen an die bevorzugten Sozialumgebungen verschiedener Persönlichkeitstypen.

In diesem Modul lernen Führungskräfte, wie sie …

  • ein Arbeitsumfeld schaffen, das gezielt an die unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen von Menschen angepasst ist.
  • das Wohlbefinden und die Leistungsmöglichkeiten ihrer Mitarbeiter:innen steigern können.
  • die Effektivität von Meetings und anderen Zusammenkünften verbessern können.

Setzen Sie sich mit unseren PCM- und Führungsexpert:innen in Verbindung, um mehr darüber zu erfahren, wie PCM Ihren Führungskräften helfen kann, die kritische Schnittstelle zwischen Kommunikation und Persönlichkeit gezielt zu gestalten und weiter zu optimieren.

Warum können PCM-Leadership Seminare für Sie einen Unterschied machen?

Soziale Kompetenz ist wohl das wichtigste Merkmal einer guten Führungskraft: Die Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen, sich auf andere einzulassen, Konflikte zu lösen und zu motivieren, sind wesentliche Führungsqualitäten. Die Führungskräfte von heute müssen ihr Selbst­bewusstsein und ihre Kommunikationsfähigkeit kultivieren, um in einem äußerst vielfältigen, globalen und virtuellen Umfeld erfolgreich zu sein.

Das PCM-Leadership-Seminarprogramm ist eine Sammlung von Lern- und Praxismodulen, die das Process Communication Model® dafür nutzen, um die häufigsten und wichtigsten Fragen von tagtäglicher Führung zu beantworten.

Führungskräfte werden besser verstehen, wie ihre eigene Persönlichkeit ihre Rolle und Wirksamkeit als Führungskraft beeinflusst. Sie werden erleben, wie sie Kommunikations- und Motivationsstrategien gezielt anpassen können, sodass alle Persönlichkeitstypen am Arbeitsplatz ihren Beitrag leisten wollen. Zudem sehen sie wie man die Diversität von Persönlichkeiten strategisch bestmöglich nutzen kann.

Führungskräfte der mittleren Ebenen und jene, die neu in ihrer Funktion sind, werden wichtige zwischenmenschliche und kommunikative Kompetenzen erlernen und anwenden, um ihre Effektivität bei einer Vielzahl von Führungsherausforderungen zu verbessern, wie z.B. wirkungsvollere Kommunikation, Leistungsmanagement und Motivation, Umgang mit Misskommunikation und Konflikten, Aufbau von Vertrauen und Engagement sowie Selbstfürsorge.

Copyright-Hinweis:

Original verfasst am 29. März 2023 von Nate Regier, next-element.com, übersetzt und inhaltlich adaptiert von Uwe Reiner-Kolouch, KCG.

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