Umdenken in der Führungsarbeit: Führungszugang Nr. 7

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Hinter negativem Verhalten stehen meist unerfüllte positive Bedürfnisse

Sind Ihre Führungskräfte in der Lage, negative Aufmerksamkeit zu erkennen und positiv zu intervenieren, oder verstricken sie sich in Machtkämpfe und Fehlkommunikation?

Wenn Kinder sich daneben benehmen, erklären wir das oft mit "negativer Aufmerksamkeit". Es ist bemerkenswert, wie viel Energie und Mühe Kinder aufwenden, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Oft wirkt sich dieses negative Verhalten nur gegen sie selbst aus und führt zu Bestrafung, Machtkämpfen oder anderen negativen Konsequenzen. Das Gleiche gilt für Erwachsene, auch wenn deren negatives Aufmerksamkeitsverhalten oft raffinierter, gewohnheitsmäßiger und mitunter kostspieliger ist.

Die besten Eltern, wie auch die besten Führungskräfte, lernen, wie sie negative Energie in positive Motivation umwandeln können, so dass alle gewinnen.

Wenn Sie Führungskräfte in Ihrem Unternehmen fragen würden, welche Antworten würden Sie auf die folgenden Fragen bekommen?

Haben Sie sich jemals …

  • sich selbst gefragt, warum Erwachsene sich manchmal wie verwöhnte Kinder verhalten?
  • bemerkt, wie viel Energie in Dramen verschwendet wird?
  • gewünscht, Menschen würden sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, anstatt sich gegen­seitig zu sabotieren?
  • beobachtet, wie Missverständnisse das Vertrauen und die Moral untergraben können?
  • sich selbst gefragt, warum sich Menschen immer wieder selber Schaden zufügen?
  • selbstzerstörerisches Verhalten erlebt, obwohl Sie wussten, dass das nicht hilfreich ist?

Wie macht sich negative Aufmerksamkeit an Ihrem Arbeitsplatz bemerkbar? Wie viel Zeit verbringen Sie damit, Brände zu löschen, immer wieder dieselben Schlachten zu schlagen und Richtlinien zu erstellen, um das Verhalten einiger weniger Personen zu steuern? Wie bekommen Sie negative Aufmerksamkeit?

Ein Umdenken in Ihrem Führungszugang in Bezug auf negatives Verhalten kann einen großen Unterschied ausmachen. Hier ist die siebte von acht Denkweisen, die die Effektivität einer Führungskraft verändern können.

Ein Umdenken in der Führungsarbeit – Führungszugang #7: Hinter negativem Verhalten stehen meist unerfüllte Bedürfnisse.

Durch das Erkennen und Anbieten unerfüllter positiver Bedürfnisse können Führungskräfte kostspielige Machtkämpfe und Missverständnisse erheblich reduzieren und gleichzeitig das Engagement und die Motivation ihrer Mitarbeiter verbessern.

Das Positive hinter negativer Aufmerksamkeit

Das Process Communication Model (PCM) lüftet das Geheimnis: eine starke, vorhersehbare und beobachtbare Beziehung zwischen negativer und positiver Aufmerksamkeit.

In dem letzten Beitrag über Führungszugang #6 haben wir die sechs Gruppen psychischer Bedürfnisse (Motivatoren) für menschliches Verhalten beschrieben, von denen jede mit einem der sechs PCM-Persönlichkeits-Phasentypen verbunden ist. Der Mensch wird immer danach streben, seine psychischen Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist ein Überlebensinstinkt, genau wie das Atmen. Und das Wichtigste dabei ist: Wenn Menschen ihre Bedürfnisse nicht auf positive Weise befriedigt bekommen, werden sie versuchen, genau diese Bedürfnisse auf negative Weise zu befriedigen, mit oder ohne Bewusstsein. Das ist Distress und führt zu vorhersehbaren Missverständnissen.

Was bedeutet das? Wenn wir negatives Verhalten beobachten, ist das in den meisten Fällen ein Symptom dafür, dass die Person verzweifelt versucht, ihre positiven Bedürfnisse zu befriedigen, nur geht sie dabei auf eine negative Weise vor.

Distress ist beobachtbar und vorhersagbar!

Distress ist beobachtbar und vorhersagbar!

Hier sind die sechs vorhersehbaren und beobachtbaren Verhaltensweisen, die so genannten Versagensmechanismen, die auftreten, wenn jemand seine Bedürfnisse nicht positiv erfüllt bekommt. Lesen Sie den Blog zu Führungszugang #6, um zu erfahren, wie man Bedürfnisse positiv statt negativ erfüllt.

Übermäßige Kontrolle

Zu viel Kontrolle bedeutet: Mikromanagement, Überarbeitung, Kritik an der Arbeit anderer und an der Art und Weise, wie sie ihre Zeit nutzen, sowie Zwanghaftigkeit in Bezug auf Fairness, Geld und Details. Kommentare wie „Du verschwendest meine Zeit“ oder „Was für ein Idiot!“ sind bei diesen Menschen keine Seltenheit, wenn sie keine positive Anerkennung für ihre produktive Arbeit und Zeiteinteilung erhalten.

(„dumme“) Fehler machen

Fehler zu machen bedeutet, das Selbstvertrauen zu verlieren, versehentlich Fehler zu machen, die zu Kritik einladen, und übermäßig selbstkritisch zu sein. Kommentare wie „Ich bin sicher, dass ich das verbockt habe“ oder „Warum bin ich nur so blöd?“ sind häufig zu hören, wenn sie keine positive Anerkennung für ihre Person und ihr Empfinden erhalten.

Überzeugungen predigen

Überzeugungen zu predigen bedeutet, rechthaberisch, selbstgerecht und verurteilend zu werden, gleichsam auf einen Kreuzzug zu gehen, alles zu einer Alles-oder-Nichts-Frage zu machen und misstrauisch gegenüber Menschen zu werden, die nicht die eigenen Überzeugungen teilen. Kommentare wie "Sie sind eindeutig nicht engagiert" oder "Sie sind entweder für mich oder gegen mich" sind häufig von Menschen zu hören, die für ihre prinzipientreue Arbeit und ihre Überzeugungen keine positive Anerkennung erhalten.

Schuldzuweisungen

Zu den Schuldzuweisungen gehören Ausreden, Schuldzuweisungen an andere, Schuldzuweisungen, Vermeiden jeglicher Verantwortung, Jammern und Klagen. Kommentare wie "Es ist nicht meine Schuld" oder "Sie hat mich dazu gezwungen" sind häufig bei Menschen zu hören, die keinen positiven Kontakt erhalten.

Manipulation

Zur Manipulation gehört es, ein negatives Drama zu erzeugen, Menschen gegeneinander auszuspielen, zu eigennützigen Zwecken zu manövrieren oder Menschen in Situationen zu drängen, in denen sie nur verlieren können. Kommentare wie: „John aus der Buchhaltung hat Ihre Arbeit vor dem Team kritisiert, aber von mir haben Sie das nicht gehört“ oder „Nur Verlierer schweigen in Besprechungen. Sie sollten John sagen, dass er sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern soll“, sind häufig von Leuten zu hören, die keine positive Resonanz erhalten.

Rückzug

Rückzug bedeutet, sich zu isolieren, Interaktionen zu vermeiden, sich zu verzetteln, Projekte zu beginnen, aber nicht zu Ende zu bringen und sich zurückzuziehen. Kommentare wie „Es ist alles zu viel“ oder „Ich weiß nicht, was ich tun soll“ sind häufig von Menschen zu hören, die kein positives Alleinsein erfahren.

Wenn Führungskräfte den Zusammenhang zwischen positiver und negativer Aufmerksamkeit im Sinne positiver und negativer Bedürfnisbefriedigung verstehen, haben sie ein enormes Ausmaß an neuen Möglichkeiten, so zu intervenieren, dass sich die Situation wieder verbessert und nicht noch weiter verschlimmert.

Einen Moment mal! Wollen Sie mir etwa sagen, dass ...

Ich wette, Sie haben jetzt einige Fragen parat, richtig?

  • Wollen Sie mir sagen, dass es ausreicht, jemandem ein positives Bedürfnis anzubieten, um das negative Verhalten zu beenden?
  • Aber wenn ich mit positiven Bedürfnissen reagiere, wird das negative Verhalten dann nicht nur belohnt?
  • Wie kann ich proaktiv handeln, damit ich mich gar nicht erst mit dieser negativen Aufmerksamkeit auseinandersetzen muss?
  • Müssen wir das Verhalten nicht trotzdem ansprechen?
  • Wie wirkt sich dies auf die Art und Weise aus, wie wir Disziplin und konsequente Leistungserbringung angehen?

Das sind die richtigen Fragen, die man sich stellen sollte. Es kann allerdings sein, dass Sie die Antworten überraschen werden.

Ändern Sie Ihre Einstellung, um noch mehr FührungsKRAFT zu entfalten

In einem der Module des PCM-Führungskräfteprogramms geht es darum, den Zusammenhang zwischen positiver Motivation und negativem Stress zu verstehen. In diesem Modul lernen Führungskräfte, wie sie …

  • ihr eigenes Distress-Verhalten erkennen und in positives Verhalten umkehren können.
  • Machtkämpfe um negatives Verhalten vermeiden können.
  • kostspielige Misskommunikation reduzieren können.
  • positiv intervenieren können, um negativen Konflikten vorzubeugen und zu reduzieren.
  • Disziplinierungsmaßnahmen, Anreizsysteme und Leistungsmanagement effektiver angehen können.

Setzen Sie sich mit unseren PCM- und Führungsexpert:innen in Verbindung, um mehr darüber zu erfahren, wie PCM Ihren Führungskräften helfen kann, die kritische Schnittstelle zwischen Kommunikation und Persönlichkeit gezielt zu gestalten und weiter zu optimieren.

Warum können PCM-Leadership Seminare für Sie einen Unterschied machen?

Soziale Kompetenz ist wohl das wichtigste Merkmal einer guten Führungskraft: Die Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen, sich auf andere einzulassen, Konflikte zu lösen und zu motivieren, sind wesentliche Führungsqualitäten. Die Führungskräfte von heute müssen ihr Selbst­bewusstsein und ihre Kommunikationsfähigkeit kultivieren, um in einem äußerst vielfältigen, globalen und virtuellen Umfeld erfolgreich zu sein.

Das PCM-Leadership-Seminarprogramm ist eine Sammlung von Lern- und Praxismodulen, die das Process Communication Model® dafür nutzen, um die häufigsten und wichtigsten Fragen von tagtäglicher Führung zu beantworten.

Führungskräfte werden besser verstehen, wie ihre eigene Persönlichkeit ihre Rolle und Wirksamkeit als Führungskraft beeinflusst. Sie werden erleben, wie sie Kommunikations- und Motivationsstrategien gezielt anpassen können, sodass alle Persönlichkeitstypen am Arbeitsplatz ihren Beitrag leisten wollen. Zudem sehen sie wie man die Diversität von Persönlichkeiten strategisch bestmöglich nutzen kann.

Führungskräfte der mittleren Ebenen und jene, die neu in ihrer Funktion sind, werden wichtige zwischenmenschliche und kommunikative Kompetenzen erlernen und anwenden, um ihre Effektivität bei einer Vielzahl von Führungsherausforderungen zu verbessern, wie z.B. wirkungsvollere Kommunikation, Leistungsmanagement und Motivation, Umgang mit Misskommunikation und Konflikten, Aufbau von Vertrauen und Engagement sowie Selbstfürsorge.

Copyright-Hinweis:

Original verfasst am 19. April 2023 von Nate Regier, next-element.com – übersetzt und inhaltlich adaptiert von Uwe Reiner-Kolouch, KCG.

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